Projektreihe, Who Cares About Paradise?

Wild Hairs visiting ComArts: Hybrider Workshop und Performance des Künstler*innenkollektivs Apthk Lab
Am 27. Januar ist das ComArts-Projekt der Hochschule Düsseldorf eingeladen, einen Beitrag im OPEN SPACE im K20 der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen für den Auftakt der Projektreihe Who Cares About Paradise? zu leisten.

https://comarts.net/

Who Cares About Paradise? – Wer interessiert sich für das Paradies und wer kümmert sich darum?
Mit der freundlichen Unterstützung des Diversitätsfonds, der durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft bereitgestellt wird, möchten wir in diesem Jahr herausfinden, wie die Orte gestaltet sind, die für eine diverse Teilnehmer*innengruppe interessant sind und wie z.B. auch Kunsträume und Museen zu inklusiven und rücksichtsvollen Orten für eine diverse Stadtgesellschaft werden können. Um Menschen zu erreichen, die nicht vor Ort teilnehmen können, wird die Veranstaltung digital begleitet.

Programm:

Alle Gastbeiträge auf Englisch

14:00 – 15:15 CET
ComArts-Team: Begrüßung
Lo llevamos rizo: Workshop & Gespräch (online, 60 min)

15:30 – 16:15 CET
Pelitos locos: Performance & Gespräch (online, 45 min)

16:45 – 17:30 CET
Mur Mur: Performance & Gespräch (45 min)

Im OPEN SPACE der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen (Grabbeplatz 5, 40213 Düsseldorf) und online: MS-Teams für Hochschulinterne, für Externe ab 26.1.2022 auf ComArts‘ Web-Kunst-Projekt oder YouTube.

Der Eintritt zum OPEN SPACE ist kostenfrei. Es gilt die 2Gplus-Regelung (geboostert oder aktueller negativer Test). Die Veranstaltung wird gefördert durch die Hochschule Düsseldorf und das Ministerium für Kultur und Wissenschaft Nordrhein-Westfalen.
Bei Fragen bitte an Maria Wildeis (maria.wildeis@hs-duesseldorf.de) oder Andara Shastika (andara.shastika@hs-duesseldorf.de) wenden.

Gäste:

Apthk Lab – A Laboratory for Caring Culture. Apotheke Lab ist ein kollaborativer Raum, der mit Künstler*innen und Gemeinschaften rund um das Wohlbefinden und die Pflegekultur arbeitet. Das Projekt wurde von Paula Pedraza gegründet. „Wild hair“ umfasst kontingente, in westlichen Gesellschaften unsichtbare Haarpraktiken, die durch die Linearität des Haarpflegeangebots auf dem Markt geprägt sind, und thematisiert die Geschlechtsidentität als Teil der Performance von Haaren. Haare sind in mehrfacher Hinsicht politisch, von der Art und Weise, wie wir sie tragen, über ihre Form als geschlechtsspezifische Konnotation bis hin zu Locken als Hindernis für westliche Standards der Professionalisierung, die die Grenzen subkultureller Identitäten sowie Selbstdarstellungen und sozialer Performanz berühren.

Paula Pedraza studierte bis 2021 postgra¬dual mediale Künste an der Kunsthochschule für Medien Köln und erhielt für ihre multisensorischen, soundbasierten Performances, kollektiven szenographischen Kompositionen und Installationen den KHM-Förderpreis für Künstlerinnen 2018. Sie lebt und arbeitet in Wuppertal und Düsseldorf.

Pelitos Locos ist ein in Medellin – Kolumbien – ansässiger Friseur, der Frisuren entwirft, die sich an der lokalen „nea“-Kultur orientieren. Sie sind kühn und riskant, ebenso wie Haar-Accessoires, die auf lokale Sound-Genres wie „guaracha“ anspielen, bei denen Frauen ihre langen Haare nach hinten schwingen, um im Club anzugeben. Pelitos Locos ist politisch und spielt mit der lokalen sozialen Plastizität.

Mur Mur ist eine Initiative, die von Valeria Oggioni in Bogota (Kolumbien) ins Leben gerufen und von Pedro Ramirez unterstützt wurde. Auf der einen Seite handelt es sich um eine Haarschneide-Initiative, bei der es darum geht, die Haare so zu stylen und zu formen, dass das natürliche Verhalten der Haare verstärkt wird, und auf der anderen Seite begleitet der grafische und selbstpublizistische Teil den Prozess und vermittelt in Form eines Fanzines und von Bildsequenzen einen Eindruck von der Praxis des Haarschneidens und der Haarpflege. Mur Mur beteiligte sich am Wild Hair Programm sowohl mit den Inhalten des Forums als auch mit Live-Haarschnitten und Publikationsmaterial, das im Showroom ausgestellt wurde.

Lo llevamos rizo ist ein Kollektiv mit Sitz in La Habana – Kuba, das sich der Information und Begleitung der Haarpflege für Kinder verschrieben hat. Sie nutzen lokale Traditionen und Materialien, um Inhalte für Eltern zu schaffen, die ihren Kindern und sich selbst Wege aufzeigen, wie sie mit den sozialen Auswirkungen von nicht linearen Haaren umgehen können, da es in der Popkultur nur wenige Hinweise darauf gibt, wie man eine gesunde emotionale Beziehung von der Grundschulbildung an aufbauen kann. Das Kollektiv geht auf eine Initiative der Kubanerin Susana Delahante Matiezo zurück, die sich zunächst mit einheimischen Frauen aus der Habana zusammenschloss, die ähnliche Anliegen in Bezug auf die Haarpflege hatten, und eine Reihe von Workshops und einen Laufsteg entwarf, auf dem Frauen aller Generationen ihre wilden Haare zeigten und modellierten.

Zusätzliche Seminarangebote:

“Digital Arts Community Open House” (Prof.*in Dr.*in Swantje Lichtenstein und Waltraud Blischke) “Community Arts und Spiele“ (Andara ShastikaMaria Wildeis) Begleitend zur Veranstaltung finden in der Woche Seminare mit Studierenden zum Thema “community arts” vor Ort statt.

https://soz-kult.hs-duesseldorf.de/forschung/comarts_who_cares_about_paradise_2022?showarrows=1&sid=oasqo4z2bonz2o04s1gy3v2n